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Palliativstationen

Die erste Palliativstation in Deutschland wurde 1983 an der Universitätsklinik Köln gegründet. Heute gibt es landesweit über 300 solcher Einrichtungen. Meist sind sie eigenständige Stationen in einem Krankenhaus mit speziell geschultem Personal für die medizinische und pflegerische Versorgung sowie psychosoziale und spirituelle Begleitung.

Neben der Schmerzbehandlung und Verbesserung der Lebensqualität liegt ein weiterer Fokus auf der Stabilisierung des Gesundheitszustandes, um möglichst wieder in die vertraute Umgebung entlassen zu werden. Dazu werden seitens der Mitarbeiter gemeinsam mit den Patienten Perspektiven für die verbleibende Lebenszeit besprochen und erarbeitet. In Fällen, wo die Pflege und Betreuung zu Hause nicht realisierbar ist, kann eine Verlegung in ein Hospiz erfolgen.

"Unser Personalschlüssel liegt höher als auf anderen Stationen. Das Entscheidende ist: Der palliativmedizinische Ansatz erfasst die Situation eines Schwerkranken und seiner Angehörigen mit all seinen Facetten. Ohne die seelischen Nöte zu lindern, können wir auch körperliche Symptome nicht bessern, soziale Spannungen schlagen sich in Beschwerden nieder. Und ohne die Angehörigen zu stützen, ist eine tragfähige Betreuung der Patienten nicht zu organisieren. Auch für sie ist es schwer, die Krankheit, das Sterben und die Trauer zu verarbeiten.

Bei all unseren Therapien geht es darum, mit den Patienten realistische Ziele zu finden. So können wir nicht versprechen, dass ein Patient nie wieder Schmerzen hat. Auch bei einer perfekt eingestellten Therapie kann es zu sogenannten Durchbruchschmerzen kommen. Oder die Erkrankung schreitet fort, neue Metastasen machen neue Probleme. Wichtig ist es dann, dass die Therapie schnell angepasst wird, dass der Patient weiß, wie er die Schmerzen unter Kontrolle bekommt und nicht die Schmerzen Kontrolle über den Patienten haben." *

Eine gute Übersicht über Palliativstationen bietet der Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung Deutschland.

* Aus einem Interview mit einem ehemaligen Oberarzt der Palliativstation am Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam. Nachzulesen in der ursprünglich durch die LAG Hospiz Brandenburg und durch die LAGO Brandenburg entworfene, durch letztere neu aufgelegte Broschüre: Sterben dort, wo man zu Hause ist.